Am Samstag gegen 7:45 Uhr meldet ein Luftbeobachter, dass es im Mertinger Forst eine Rauchentwicklung gibt. Darauf hin werden die Feuerwehren Mertingen, Druisheim und die Kreisbrandinspektion zu der Brandstelle entsendet. Dort angekommen wird schnell klar, man braucht dringend Unterstützung. Jetzt läuft die größte jemals im Landkreis stattgefundene Waldbrandübung an.

Es werden über 20 Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis Donau-Ries und dem benachbarten Landkreis Dillingen alarmiert. Hier werden vorrangig Feuerwehren mit Waldbrandsätzen, eine spezielle Ausrüstung für die Vegetationsbrandbekämpfung, oder mit wasserführenden Fahrzeugen gezogen. Ebenfalls mit im Einsatz sind Kräfte des THW, der Johanniter, der UG-ÖEL, Vertreter der Katastrophenschutzbehörde und des Forstamtes. Am Schluss sind über 250 ehrenamtliche Kräfte im Einsatz.

Das zusammen ausgearbeitete Szenario der FF Mertingen, der Kreisbrandinspektion und des Landratsamtes hatte es durchaus in sich. Das in einer Schlucht ausgebrochene Feuer drohte sich beidseitig über steile Hänge in den Hochwald auszubreiten.

Allein im Forst müssen 3 Einsatzabschnitte gebildet werden, um die Ausbreitung der Flammen in der ca. 10 Hektar großen Waldfläche zu verhindern.

Ausbildungs- und Gerätekonzept zeigt Erfolg

Die vor 2 Jahren im Landkreis begonnene einheitliche Vegetationsbrandausbildung und die Ausrüstung mit eigens für solche Einsätze konzipierten Gerätschaften zeigen Wirkung. Von den Einsatzkräften wurden Ankerpunkte gesetzt, Wundstreifen angelegt, mit wassersparenden D-Schläuchen Kaskadenaufbaue vorgenommen oder mit Löschrucksäcken Glutnester abgelöscht.

Da die Einsatzstellen nicht direkt anfahrbar waren, mussten mittels Faltbehältern sogenannte Wasserübergabepunkte errichtet und mit Wasser aus den Tanklöschfahrzeugen gefüllt werden. Um dann das Wasser an die Einsatzstelle zu bekommen, wurden eigens 2 x ca. 600 Meter lange Schlauchleitungen verlegt.

Es gibt auch Probleme

Wegen Kommunikationsproblemen kam unter anderem der Wassernachschub mit Tanklöschfahrzeugen ins Stocken und in einem Abschnitt ging kurzfristig das Wasser aus. Nach dem die Probleme erkannt und behoben waren, konnten die im Bereitstellungsraum wartenden Fahrzeuge mit Wasser oder Spezialgerät ihren zugeteilten Abschnitten zugeführt werden.

Sehr hilfreich waren hierbei die erstmals eingesetzten Lotsen. Dies waren ortskundige Waldbesitzer, die auf Quads oder Motorrädern die Einsatzfahrzeuge durch das verzweigte Wegenetz im Wald an die Einsatzstellen lotsten.

Auch außerhalb des Waldes gab es viel zu tun

Um den Tankpendelverkehr mit den Tanklöschfahrzeugen aufrechtzuerhalten, wurden Innerorts 2 Wasserentnahmestellen aus dem Ortswassernetz aufgebaut.

Es waren auch zwei Landwirte mit sogenannte Zubringeranhängern in die Übung involviert. Die Anhängern haben jeweils 18000 Liter Fassungsvermögen. Um die Zubringer schnell füllen zu können, wurde an der Schmutterbrücke von 2 Feuerwehren mit Tragkraftspritzen eine Wasserentnahmestelle errichtet.

Die Einsatzleitung mit der UG-ÖEL wurde außerhalb des Waldes am Krautgarten aufgebaut. Der Bereitstellungsraum fand in der Lauterbacher Straße seinen Platz.

Die Verpflegung der mit Beobachtern und Besucher rund 250 Personen sowie die sanitätsdienstliche Absicherung der Übung übernahmen die Johanniter Donauwörth.

Resümee der Übung

Man ist mit der Vegetationsbrandausbildung im Landkreis auf einem sehr gutem Weg. Das erlernte Wissen wurde sehr gut umgesetzt und ausgeführt. Bei der Übung gewann man neue Erkenntnisse, die sicherlich in die weitere Ausbildung mit einfließen werden. Es wurde aber auch die eine oder andere Schwachstelle erkannt, die es nun gilt im Nachgang aufzuarbeiten und zu optimieren.

Am Schluss der Übung bedankte sich Kreisbrandrat Heinz Mayr, Vegetationsbrandausbilder Marco Zeltner und Übungsorganisator aus dem Landratsamt Daniel Zolda bei allen Teilnehmern, die trotz bestem Sommerwetter ihre Freizeit opferten und an der Großübung teilnahmen.